1.2: Das Klassenfoto
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Credits
Originaltitel:School Picture
Buch:Alexa Junge
Regie:Kenneth Frankel
Darsteller:
Schauspieler Charakter
Theresa TirinoJody
Inhalt:Es ist der Tag des Klassenfotos. Clarissa ist darüber nicht gerade sehr glücklich, weil sie hierfür immer nur total uncoole Klamotten anziehen darf. Sie versucht alles um ihre Mutter zu überreden. Am Ende hat sie damit zwar Erfolg, merkt aber, daß das Schicksal ihr einen bösen Streich gespielt hat.
Abschrift von:Nur-Björn Scheeg ()
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Erklärung
Alle Rechte an der Fernsehserie "Clarissa Explains It All" und ihren Charakteren gehören Mitchell Kriegman, Thunder Pictures, MTV Networks usw..
Abschrift

Als allererstes sehen wir Clarissa in ihrem Zimmer stehen. Sie trägt eine Lederjacke mit silbernen Nieten, eine rote, zottelige Perücke und kleine Erdkugeln als Ohrringe. Sie spricht zum Publikum.

Clarissa: Was ist besser als Schuleschwänzen?... Was denn? Schuleschwänzen kann 'ne Menge Spaß machen. Aber ich frage euch, was euch mehr antörnen würde? sie nimmt die Perücke ab Die Perücke hat was damit zu tun. Also, ich bin in keiner Sekte. Ich kann eine Erklärung abgeben. sie zieht die Lederjacke aus Naja, ich kann's machen... sobald ich weiß, welchen Inhalt die Erklärung haben soll. sie steigt auf ihr Bett und setzt sich mit verschränkten Beinen hin Wißt ihr, es gibt drei Tage im Jahr die mich absolut auf die Palme bringen. ein kleiner Kalender erscheint rechts von ihr im Bild mit der Überschrift: YEAR AT A GLANCE (Das Jahr auf einen Blick) Sehn wir uns dazu den Kalender an.

Clarissa: Vorallem Sylvester ist grauenvoll. statt des Kalenders erscheint jetzt der 31. Dezember von einem Abreißkalender Im Prinzip wäre man gern mit Fury in the Slaughterhouse irgendwo auf einer Yacht, sie setzt sich einen dunkelroten Fez auf der vor ihr auf dem Bett lag doch stattdessen wir sehen Clarissa mit Ferguson und Tante Doherny im Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzen. Alle tragen Partyhüte, und Ferguson eine Hupe im Mund mußt du dir mit Tante Doherny und Blöttröte Sylvester mit Freddy Quinn antun. Clarissa schaut völlig gelangweilt in die Kamera und wedelt lustlos mit einer Ratsche

Wir sind wieder in Clarissa's Zimmer. Neben ihr steht jetzt der 13. Februar.

Clarissa: Dann ist da noch Knickei's Geburtstag.

Wir sehen Ferguson laut jubelnd zwischen einem riesigen Haufen Geschenke sitzen.

Ferguson: ALLES MEINS! ALLES MEINS! ES GEHÖRT ALLES MIR!

Clarissa: Ich verstehe einfach nicht, warum man der Geburt dieses schleimigen Allergieauslösers gedenken sollte.

Und neben Clarissa ist jetzt der 7. April zu sehen.

Clarissa: Und dann der Klassenfototag. Also ehrlich, ich hasse Klassenfototage!

Es folgt ein Bild von einer verzweifelt schreienden und an ihren Haaren ziehenden Clarissa in ihrer Schuluniform.

Clarissa: AAAAHHHH!!!

Clarissa setzt unterdessen den Fez ab und einen schicken Hut auf.

Clarissa: Was ist das hassenswerte an diesem Tag? sie betrachtet sich in einem kleinen Handspiegel Es ist der Tag, an dem sich jeder in deiner Klasse die absolut furchtbarsten Sachen anzieht. Davon wird ein Bild gemacht, daß deine Mutter deinen Großeltern schickt, damit die es immer im Bus rumzeigen können. sie steht auf und steigt vom Bett herunter und setzt sich auf die Truhe davor Vielleicht kann ich ja gegen Sylvester nichts unternehmen... Oder gegen Schmalzbacke's Geburtstag. sie legt sich den Schal um den Hals den sie in der Hand hält Aber eines versprech ich euch. sie wirft den Schal vorn geschickt zur Seite Klassenfotos werden in Zukunft nie wieder so sein wie bisher. und setzt sich eine Sonnenbrille auf und schaut uns über die Brille hinweg an Und das ist besser als Schwänzen.

Anfangstitel

Wir sind in Clarissa's Kleiderschrank, und plötzlich taucht sie von unten auf. Sie trägt einen bunten Hut und hat ein paar Klamotten in ihrer Hand.

Clarissa: zum Publikum Salt'n Peppa sagen: Mach einfach dein Ding, und... AUHHH! Laß dir in nichts reinreden!

Sie geht aus dem Schrank.

Clarissa: Und damit haben sie sogar recht wenn es nicht um's Klassenfoto geht. sie nimmt einen gelben Gegenstand neben sich hoch und läßt ihn schnell wieder fallen Eeah! Seht euch die Katastrophe vom letzten Jahr an.

Sie greift zur Seite und zieht ein großes Bild vom letzten Jahr herein. Wir sehen eine feinsäuberlich in Schuluniformen gekleidete Klasse, und darunter steht: Mrs. Flecker's Class. Um ein Mädchen in der mittleren reihe erscheint ein Kreis und ein Pfeil der darauf zeigt.

Clarissa: Das da in der Mittelreihe bin ich. ein weiterer weißer Pfeil zeigt auf die Kniestrümpfe Bitte keinen Kommentar zu den Kniestrümpfen.

Clarissa beginnt inzwischen die Klamotten in ihren Händen durchzusehen. Sie nimmt einen kurzen grünen Rock und läßt ihn neben sich fallen.

Clarissa: Dieses Jahr seh ich nicht wie'ne Klosterschülerin aus. Ich hab was gegen uncoole Klamotten.

Sie geht zur Seite, und über dem Haufen von fallengelassenen Sachen ercheint ein gelber Pfeil mit den Worten: UNCOOL STUFF.

Clarissa legt den anderen Stapel mit Sachen auf ihr Bett und beginnt ihn durchzusehen.

Clarissa: Ich muß nur noch was unglaublich abgefahrenes finden, damit der Fotograf vor Entsetzten schreit. den obersten, schwarz-weiß-gestreiften Pullover wirft sie zur Seite Ist mir doch egal ob die andern sich aufregen! sie nimmt ihren hut ab und wirft ihn auf's Bett Hach, wenn ich mich nur für irgendetwas entscheiden könnte.

Sie nimmt ein Stück weg und findet einen winzig kleinen Smoking mit einer lila Jacke und einer weißen Hose. Sie bringt ihn schnell hinüber zu der Sandbox von Elvis ihrem kleinen Alligator und zeigt ihn ihm.

Clarissa: zu Elvis Sieh mal, Elvis, dein Lieblingssmoking für besondere Anlässe.

Elvis reißt das Maul auf und grollt leise.

Clarissa: Er bleibt lieber zuhaus. Ein Stubenhocker.

Es klopft an der Tür, und Jody kommt herein. Sie hält eine schwarze Jacke mit goldenen Verzierungen im Arm.

Jody: Hey! Was ist besser als Schwänzen?

Clarissa: Hi, Jody!

Jody: sie legt die Jacke auf Clarissa's Bett Ich hab vor den blauen Angora-Pullover anzuziehn, und dazu vielleicht ein paar dezente Perlenketten.

Clarissa: spricht zum Publikum und zeigt auf Jody Das ist meine Freundin Jody.

Jody: Oder den rosa Kashmir-Pullover mit den silbernen Knöpfen.

Clarissa: Sie tut kultiviert, aber das hält sie nie lange durch.

Jody: Vergiß es, damit schwitz ich immer wie'n Schwein. sie nimmt eine schwarze Perücke die unter der Jacke versteckt war und wirft sie zu Clarissa Hey, guck mal hier!

Clarissa: angewidert Eeaaww! Was ist das denn?

Jody: Das Elvis-Toupee meines Stiefbruders. Clarissa wirft das Toupee angewidert hin Ohne das geht nichts, sagt er. Aber vielleicht reicht dir das Zeug hier.

Clarissa nimmt ein paar Wildlederschuhe, die auch unter der Jacke versteckt waren.

Clarissa: Uuh, die blauen Wildlederschuhe sind mir der Zeit schon grün geworden.

Sie wirft die Schuhe auf den Boden.

Jody: hält ihr die Jacke hin Du solltest den Jungen als Elvis sehen! Clarissa zieht die Jacke an Er ist Wahnsinn! Als wäre der echte wieder auferstanden. Hör zu, er will das Zeug schnell wieder zurückhaben, denn am Samstag ist 'ne Party wo er auftreten soll. Clarissa richtet den Kragen Da sind immer Talentsucher anwesend. Das könnte sein Durchbruch werden.

Clarissa: nimmt eine typische Elvis-Pose ein Seh ich wie der King aus?

Jody: Nein, eher wie Michael Jackson.

Clarissa: Ich denke, das sind Klamotten von einem echten Elvis-Imitator?

Jody: lacht Kann sein daß es an dem Toupee liegt.

Clarissa: zieht die Jacke wieder aus Nein, irgendwie ist es das auch nicht.

Jody: Ach nein?

Clarissa: Jody, du scheinst das nicht zu verstehen! Ich hab vor, ein Zeichen für die Ewigkeit zu setzen.

Jody: Ach ja?

Clarissa: sieht schwärmerisch ins Weite, getragen von Star-Trek-Klängen Neue Mode. Außergewöhnliche Trendkombinationen. sie geht zu ihrem Bett Die abgefahrendsten Teile tragen, die überhaupt jemals ein Mensch getragen hat! Dich seh ich als eine Mischung aus Lady Di und Lieutenant Uhura.

Jody: Ach wirklich?

Clarissa: Ich habe das perfekte Cape für dich.

Sie öffnet die Truhe vor ihrem Bett und nimmt ein schwarzes Cape mit gelben Fransen heraus.

Clarissa: Das hat was von Tina Turner und Marusha.

Jody: Hast du nicht was mehr in Richtung Winona Ryder?

Clarissa drückt ihr das Cape in die Hand und geht zu ihrer Wand um einen schwarzen Hut herunterzunehmen.

Clarissa: Hier... Wenn du den Hut aufsetzt, wird dich Winona Ryder zu ihrer Stilberaterin machen.

Sie gibt Jody den Hut, und diese geht zu Clarissa's Spiegelkommode und probiert ihn an.

Jody: Na gut, aber versprich mir, das niemand davon erfährt. Wenn meine Mom das mitkriegt, kann ich mich abhaken.

Clarissa: Wieso?

Jody: Schuldirektor Merkin will hart durchgreifen wenn wir uns unpassend anziehen. sie nimmt die Elvis-Jacke Wir könnten rausgeschmissen werden.

Clarissa: Weil wir Hüte tragen?

Jody: Nein, weil die aus der Mottenkiste kommen.

Clarissa: Okay. Wir schwören, daß wir keiner Menschenseele was davon erzählen werden.

Sie geben sich ihr vereinbartes Zeichen. Eine Hand mit einem ausgestreckten Finger zuerst an die rechte Scvhulter´, dann an den Bauch, dann an die linke Schulter, an die rechte Hüfte und dann an den Mund, und dann führen sie ihre Finger zueinnander. Als letztes stoßen sie ihre Hüften zusammen mit einem lauten...

Beide: HOI!

Jody geht zum Bett und nimmt die Jacke und ihre Winona-Mütze. Clarissa hebt die Wildlederschuhe auf und reicht sie ihr.

Jody: Ich muß jetzt los. Heute gibt's Spaghetti a Rabiata. Mein Lieblingsgericht.

Clarissa: geht zur Tür und legt die Hand auf die Klinke Okay, Jody, und vergiß nicht. Denk hip, denk heiß... sei funky!

Jody: Funky?

Clarissa reißt die Tür auf, und Ferguson mit einem Stethoskop am Ohr stolpert herein.

Clarissa: Du Spanner! Was soll das schon wieder?!

Ferguson: Keine Sorge, Schwesterherz, bei mir ist euer Geheimnis sicher.

Clarissa: wütend Du Giftzwerg!

Ferguson: Hey! Wer von uns hat denn vor, morgen die Atmosphäre zu vergiften? Aber von mir aus verkleidet euch wie Freaks. Meinetwegen... Jody, was würdest du eigentlich deutet auf Elvis von einer gepflegten Kroko-Handtasche halten?

Clarissa: Aus dir könnte man sogar 2 machen!

Und schon beginnt eine wilde Verfolgungsjagd. Sie jagt Ferguson im Zeitraffer über ihr Bett, dann aus dem Zimmer und die Treppe hinunter.

Clarissa: Komm her!

Ferguson: Hilfe, Mom!

Dann einmal ums Sofa und den Wohnzimmertisch...

Ferguson: Clarissa will mich umbringen!

... und dann in die Küche. Ferguson lacht während Clarissa ihn um den Küchentisch und die Anrichte herumhetzt.

Ferguson: La-la-la-la-la-la!... Fang mich!

Dann geht es noch einmal um die Wohnzimmergarnitur...

Clarissa: Bleib stehen!

Ferguson: Fang mich, fang mich!

Clarissa: Na warte!

... bevor sie die Treppe hochrennen und die Abblende kommt.



Als nächstes sehen wir Clarissa im Badezimmer stehen. Sie stellt uns ihr neues Ensemble vor.

Clarissa: Dieses Kostüm nenne ich "Gruß an die Herrscher der Welt". Es hat ein paar ausgesprochen originelle Details.

Clarissa: Wie diesen Kragen.

Sie zeigt auf den Kragen, und daneben erscheinen schwarz die Worte MAO COLLAR mit einem weißen Strich hin zum Kragen.

Clarissa: Das ist ein original Mao-Tse-Tung-Kragen, klar. Naja, zumindest ist er aus der Zeit in der Mao gelebt hat. Und das sind original Gandhi-Hosen.

Sie deutet mit beiden Händen auf ihre blauen Sporthosen. In dunkelblau erscheint GHANDI PANTS daneben und eine weiße Linie zu den Hosen.

Clarissa: Okay, es sind die Jogginghosen von meinem Vater, aber wer sieht das?... Und das ist das aktuelle Pagencappy von Jacky Onassis.

Sie deutet auf das schwarze Pagencappy auf ihrem Kopf. Die Worte JACKIE O. PILLBOX erscheinen daneben in weißer Schrift.

Clarissa: Nicht alle Pagencappys sind absolut rund.

Janet: o.s. Clarissa!

Clarissa: Und komplettiert wird das ganze durch die Barbara-Bush-Freizeitbrosche.

Sie zeigt auf eine goldene Brosche an ihrem schwarzen Sweater. Die Worte B.B. HOLIDAY BROOCH erscheinen in gelb.

Janet: o.s Clarissa!

Clarissa: Ich glaube, jeder wäre ganz verrückt nach diesem einzigartigen Ensemble. sie geht zur Badewanne

Janet: o.s Clarissa, Abendessen!

Clarissa: ruft laut Ich muß mich erst noch umziehen!

Janet: Sofort, Clarissa!

Clarissa: Es heißt doch daß man sich für's Abendessen umzieht, oder? sie geht zur Tür Oh je, was wird Mom wohl dazu sagen? und geht



Beim Abendessen. Alle haben sich um den Tisch versammelt. Ferguson hat einen Stift und ein Schreibbrett vor sich.

Ferguson: zu seinem Dad Okay, Dad, ich laß sie dir für 50 Dollar die Meile.

Marshall: Ich sagte 5 Dollar die Meile.

Ferguson: Also gut, 35, mein letztes Angebot.

Marshall: Nein. Mehr als 5 geb ich nicht aus.

Ferguson: Dad, wenn unser Planet überleben soll, dann müssen wir alle Lebewesen gleich behandeln, die kleinen und die großen.

Clarissa: Deswegen mampfst du auch so gerne Schnecken und röstest Ameisen auf offenem Feuer.

Janet: stellt sich hinter Ferguson Ferguson, ich finde es wirklich erfreulich, daß du dich für den Erhalt gefährdeter Tierarten einsetzt.

Clarissa: Nur weil sie ihm für jeden Sponsor 'n Plombenzieher versprochen haben. Der Rest ist Grimasse doch völlig egal.

Ferguson: er steht auf und legt Marshall den Arm auf die Schultern Hey, für dich, Dad, 30, und du bekommst dazu eine bronzene Adlerstatue die im Dunkeln leuchtet.

Marshall: Oh nein, 5 Dollar die Meile, das ist mein letztes Angebot.

Janet: kommt mit einem Tablett an den Tisch Will jemand Soja-Sorbet?

Marshall: Oh nein danke, ich bin total satt.

Janet: sie stellt Clarissa einen Teller hin Das ist ein hübscher Hut den du da aufhast, Schatz.

Clarissa: Danke, Mom.

Janet: sie stellt Ferguson einen Teller hin Aus einem besonderen Anlaß?

Clarissa: Oh, ich wollt ihn vielleicht in der Schule tragen.

Janet: sitzt inzwischen Ah, wieso nicht?

Clarissa: Am Freitag.

Janet: Ach ja?

Clarissa: Am Fototag.

Janet sieht sie entgeistert an.

Marshall: Wenn ich's mir recht überlege, dann nehm ich mir doch noch etwas Sorbet. Ich hol mir ein Schüsselchen. er steht auf und nimmt das leere Tablett mit

Janet: zu Clarissa Wir reden doch nicht etwa über das Klassenfoto daß ich gewöhnlich deinen Großeltern schicke, und worauf sie bisher immer so unheimlich stolz gewesen sind?

Ferguson: Doch, doch, das Foto, das Oma immer fremden Leuten im Bus zeigt, genau.

Clarissa: Ich will einfach nur mal was anderes machen.

Marshall: kommt wieder an den Tisch mit einem Schüsselchen Schatz, ich sehe kein Problem darin, wenn Clarissa in der Schule etwas, sagen wir... unkonventionelles tragen will. setzt sich Ich meine, schließlich hat doch auch jeder von uns ein anderes Rhythmusgefühl.

Ferguson: Und davon kann man bei Clarissa nicht mal sprechen.

Janet: zu Clarissa Wenn es für deine Selbstfindung so wichtig ist, gehn wir hinter's Haus, und ich mache das Foto für sich. Für ein Klassenfoto sind derartige Extravaganzen nicht geeignet.

Ferguson: feierliche Musik erklingt im Hintergrund Mom, Dad, ich kann euch versichern, daß ich auf meinem Klassenfoto in angemessener Weise gepflegt und gut gekleidet sein werde. Clarissa wirft ihm einen bösen "Du verdammter Schleimer"-Blick zu. Ich weiß, daß ein seriöses Äußeres meine Chancen ungemein erhöht, auf eine gute Universität gehen zu können, was wiederum meine Berufsaussichten wesentlich verbessert.

Janet: stolz Das ist mein Junge.

Clarissa: giftig zu Ferguson Du bist ein echter Schleimbeutel! zu Janet Mom, es ist sehr wichtig. Ich will nicht jedesmal dasselbe auf dem Klassenfoto tragen. Kann ich nicht anziehn was ich will?

Janet: Ich weiß nicht. Laß mich darüber nachdenken.

Sie stützt ihr Kinn auf eine Hand und denkt nach. Im Hintergrund erklingt etwas ähnliches wie die Warte-Melodie von Jeopardy.

Etwas später sitzt sie noch immer in Gedanken versunken da, aber jetzt auf dem Sofa im Wohnzimmer. Clarissa und die anderen warten gelangweilt neben ihr. Dann endlich ist Janet fertig.

Janet: Okay, Clarissa, laß es mich so formulieren. sie steht auf und geht zum Wohnzimmerschrank Das Klassenfoto hinterläßt, wie du weißt, einen bleibenden Eindruck. sie macht die Glastür auf und holt ein Buch heraus Deswegen sollst du gut darauf aussehen. Ich werde dir zeigen was ich meine.

Sie geht wieder zum Sofa. Clarissa ist inzwischen aufgestanden, und beide setzen sich nebeneinander auf die Lehnen eines Sessels. Janet hat das Buch aufgeschlagen.

Janet: Na, das ist Jimmy Meeka Klassenclown. sie zeigt das Buch Clarissa und deutet auf ein Foto Der konnte nie ruhig sein.

Clarissa: Uuh, sieht der heute noch so aus?

Janet: Und das hier sind die DiVecci-Zwillinge, Vicki und Kiki. Du willst doch nicht etwa wie die aussehen, oder?

Clarissa: lächelt Nicht übel!

Janet: Ja, aber sieh doch mal wie schlampig die aussehen.

Clarissa: Du sagst schlampig, für mich ist es lässige Eleganz. janet lächelt

Janet: blättert ein paar Seiten weiter und zeigt auf ein Foto Tja, das hier bin ich. Jetzt mal ehrlich, wie gefall ich dir?

Clarissa: erstaunt Wow! Ich weiß nicht was ich sagen soll, Mom. Das ist... so... ordentlich.

Janet: Tja, ich sehe wirklich gut aus, obwohl ich eine Grippe hatte, und meine Augen verquollen sind. Aber es ist ein ausgezeichnetes Beispiel für ein vorbildliches Foto.

Clarissa: zum Publikum Das müßt ihr sehen! das Jahrgangsfoto von ihrer Mom wird eingeblendet und darunter in Pink das Wort Mom Mom sieht aus als hätte sie einen Frosch verschluckt oder 8 Pfund Blei gegessen.

Clarissa: Ich muß wirklich was tun, damit ich nicht so verewigt werde wie sie.

Statt Janet's Gesicht erscheint jetzt Clarissa's in demselben Foto und darunter steht jetzt Me?!. Dann sehen wir wieder Janet und Clarissa im Wohnzimmer.

Clarissa: Es war eine sittsame Zeit bevor du zum ersten Mal Tofu gegessen hast, oder?

Janet: Du sagst sittsam, ich nenne es Schulmädchen-Eleganz.

Clarissa: entdeckt ein Foto im Buch Wow! Wer ist denn das?!

Janet: Oh, das ist Joey Russo!

Marshall: schaut vom Sofa zu ihr rüber Joey der Idiot.

Janet: lächelt Er hat die Unterhose deines Vaters vor der Schule am Fahnenmast hochgezogen.

Ferguson: angewidert Was für ein Kretin!

Janet: Er hatte auch ein paar gute Eigenschaften.

Clarissa: schwärmerisch; sanfte Musik erklingt Ja, seine Augen...

Janet: schwärmerisch Seine Grübchen waren so süß. Und strahlend weiße Zähne.

Clarissa: schwärmerisch Und seine Augen...

Janet: schwärmerisch Und er hatte einen schönen Teint.

Beide: schwärmerisch Und seine Augen!

Marshall: hat genug, steht auf und nimmt sich das Jahrbuch Zeig her. er schaut sich das Buch an Was ist das? liest "Für das bezauberndste Mädchen der Schule, von deinem dich liebenden Äffchen. Janet und Joey, für immer." verwundert Für immer?! Ich dachte, du bist mit diesem dünnen John Snedecker gegangen?

Janet: Bin ich auch. Aber Joey und ich hatte eben diese BA.

Ferguson: BA?

Janet: Das wußt ich gleich.

Ferguson: BundesAnleihe?

Janet: Nein. Eine Besondere Affäre.

Ferguson: Ahh... Igitt.

Marshall: setzt sich Seht euch nur seine perfekte Kinnlade an. lacht spöttisch und klappt das Buch zu Der Typ ist heute wahrscheinlich Senator.

Er gibt das Buch zurück an Janet, und Clarissa nimmt es sich und setzt sich vor den Sessel.

Janet: Letztes Jahr war er noch Kongreßabgeordneter.

Ferguson: zu Clarissa Ich will das auch sehen! er will das Buch, aber Marshall hält ihn zurück

Marshall: Du meinst, ihr habt noch Kontakt?

Janet: Wir hatten uns nur mal getroffen.

Marshall: Seid ihr Essen gegangen, oder...

Clarissa: schaut in das Buch und dann ins Publikum Tja, ich wüßte gern wie Dad damals ausgesehen hat.

Janet: ... mit Freunden treffen? Ich weiß gar nicht was du hast.

Marshall: Mit Freunden ja, aber doch nicht mit Joey Russo...

Clarissa: sie blättert weiter und bemerkt erstaunt Wow! Das ist ja noch viel fieser als ich mir das vorgestellt hatte. Das müßt ihr euch ansehn.

An der Stelle wo Marshall's Jahrgangsfoto sein sollte ist nur eine schwarze Stelle mit den weißen Worten NO PHOTO AVAILABLE. Darunter erscheint jetzt in gelb "Dad?".

Clarissa: Marshall Darling, dem Foto für die Ewigkeit entgangen. Clarissa schaut in die Kamera Mein Dad, ein Schwarzes Loch.



Clarissa sitzt im Badezimmer auf dem Rand der Badewanne und zieht sich ihre Socken an.

Clarissa: Diese Joey-Russo-Affäre ist inzwischen außer Kontrolle geraten. Ihr glaubt nicht was hier los war nachdem Dad dieses alberne Foto in Mom's Album gefunden hat. schwärmerisch Der Junge war aber auch süß.

Im Bild erscheint ein großes Herz als Hintergrund und davor in bunten Buchtaben ALL MY DARLINGS. Merkwürdige Musik läuft im Hintergrund, wie bei einer Seifenoper.

Clarissa: Wird Marshall Darling jemals herausfinden, wieviele Darlings in Mom's Herzen Platz haben?

Ein ausgeschnittenes Bild von Marshall erscheint ansttt des Titels, und daneben eine Sprechblase "I'LL NEVER LOVE AGAIN!"

Marshall: Ich werde nie wieder lieben.

Das Bild von Marshall rückt zur Seite und macht Platz für eines von Janet.

Clarissa: Und was ist mit Janet Darling? Wird sie mit Joey Russo durchbrennen und ihn mit Tofu beglücken bis er erstickt?

Über ihrem Kopf erscheint eine Sprechblase "OH, JOEY!!!"

Janet: sehnsüchtig Oh, Joey...

Das Herz bekommt in der Mitte einen Riß, bricht auseinander und trennt Marshall und Janet. Aus der Mitte kommt dahinter eines von einem grinsenden Ferguson hervor.

Clarissa: Und was ist mit Ferkelsohn? Wird er jetzt endlich sein wahres Gesicht zeigen?

Ferguson lacht. Dann sind wir wieder bei Clarissa. Sie steht inzwischen.

Clarissa: Und dann das Geheimnis um das fehlende Foto von Dad. Bleiben sie dran.

Sie geht zu einem Hocker. Jody kommt mit einer Pappschachtel in der Hand herein.

Jody: Hier ist der andere Karton mit Fotos. Er stand auf dem Boden. Mann, sahst du als Baby aber komisch aus.

Jody setzt sich gegenüber von Clarissa auf einen Hocker und gibt ihr den Karton. Clarissa hat noch einen weiteren auf dem Schoß. Sie beginnt die Fotos durchzusehen.

Clarissa: Hi, Jody.

Jody: betrachtet ein Foto in ihrer Hand und zeigt es Clarissa Hey, wer ist eigentlich der bärtige Mann im roten Mantel, auf dessen Schoß du da rumspringst?

Clarissa: sieht sie komisch an Das ist der Weihnachtsmann.

Jody: lacht Ach! Der kam mir doch gleich irgendwie bekannt vor.

Clarissa: zu ihren Erdkugel-Ohrringen die Jody jetzt trägt Die Ohrringe sehn echt cool aus.

Jody: Ähh, ich weiß nicht.

Clarissa: sieht sie streng an Alarmstufe Rot, Sir.

Jody: Meine Mom hat das mit unserem Plan rausgekriegt.

Clarissa: Dies ist jetzt meine letzte Warnung!

Jody: Ehrlich, Mom sagt, wenn ich mich unbedingt entstellen will, hätte das nur die Konsequenz, daß ich hundert mal das Ave-Maria herunterbeten dürfte.

Clarissa: Du meinst: "Coole Klamotten zu tragen ist eine Sünde."? Dann wird Cher zur Hölle fahren.

Jody: Mom sagt ja nicht daß es eine Sünde ist. Es ist eben nur so, daß Gott gewisse Kleidung außerhalb des Hauses nicht dulded.

Clarissa stellt die Pappschachteln neben ihrem Hocker auf den Boden.

Clarissa: Wenn du meinst. sie steht auf, geht zur Badewanne und dreht sich um Warum find ich das Foto von meinem Vater nicht?

Jody: steht auch auf Mmh, vielleicht hat er es verloren. Oder er war damals krank.

Clarissa: Vielleicht trug er auch'n schwarzes Hemd auf dem geschrieben stand: "Kein Foto verfügbar." Oder er hat womöglich gar nicht existiert. sie schaut in die Kamera Womöglich lebt er in'nem Paralleluniversum mit 'ner Parallelfamilie. Und dann kommt sein Rasierschaum aus dem Parallelbad.

Jody: Und Paralleltaschengeld ist niedriger, nicht?

Clarissa: Womöglich existiere ich auch nicht. Womöglich bin ich nur ein Atom unterm Fußnagel eines Riesen.

Jody: Du existierst. Sonst könnte Ferguson dich nicht nerven.

Clarissa: Oh ja. gibt Jody eines der Fotos in ihrer Hand Hier ist Mom in ihrer schwierigen Phase.

Jody: Wieso schwierig?

Clarissa: betrachtet erstaunt das andere Foto in ihrer Hand Wow! Sieh dir das mal an.

Jody: Was, ich hätte nie erwartet, daß deine Mom so lange Haare hatte.

Clarissa: Ich glaube, das ist nicht meine Mom. Das ist mein Dad.

Jody: Ooh... Er hat ein bißchen was von Axel Rose. Ja, oder meinetwegen auch was von Steven Tyler von Aerosmith.

Clarissa: Wow, er trägt echte Liebesperlen.

Jody: Hey, wie kommt's, daß dein Dad wie'ne Rocklegende aussieht, mein Dad dagegen eher wie Homer Simpson?

Clarissa: Einfach nur Glück, schätz ich.

Beide sehen fragend in die Kamera.



In der Küche. Janet putzt gerade den Herd mit einem Schwamm und telefoniert dabei.

Janet: Ja wissen sie, guten Geschmack kann man eben nicht unbedingt lernen, aber sie ist ja meine Tochter, und deswegen ist hoffentlich noch nicht alles verloren... Oh ja?... Ich verstehe... Dr. Merkin, wir haben Clarissa beigebracht, daß Ordnung das halbe Leben ist. Clarissa und Jody kommen zur Tür herein und gehen zum Küchentisch Ich bin sicher, sie wird sich den Umständen anpassen. beide nehmen sich einen Keks aus der Keks und sind geschockt als Janet plötzlich entsetzt ausruft Nackt!!?... Natürlich nicht!... Selbstverständlich bin ich sicher. Clarissa und Jody sehen sich an Ja, Dr. Merkin, ich verstehe. und gehen lansgam und vorsichtig rückwärts zur Tür Nein, Dr. Merkin, das wird nicht notwendig sein. Vielen Dank. sie legt den Hörer auf

Clarissa und Jody versuchen sich leise hinter ihrem Rücken wegzustehlen, aber da ertönen schon Janet's ernste Worte...

Janet: dreht sich zu ihnen um Clarissa Marie Darling!

Clarissa: Oh-oh, es wird hyper-offiziell.

Janet: Das war Direktor Merkin. Er sagte, er hätte gehört, du hättest vor nackt in die Schule zu gehen?

Clarissa: So'n Quatsch! zu Jody Ich glaub's einfach nicht, daß das so aufgebauscht worden ist.

Janet: streng Nackt zur Schule?

Clarissa: lächelt nervös Das wär doch lustig, findest du nicht?

Janet: ungläubig Nackt, ja?

Clarissa: geht an ihr vorbei zur Anrichte Da hat irgendjemand etwas falsch verstanden.

Janet: fordernd Naackt?!

Clarissa: verzweifelt Mom, es ist nur ein Gerücht, glaub mir!

Jody: Ein ganz gemeines Gerücht.

Janet: Hast du vor nackt in der Schule anzutanzen, oder denkst du vielleicht eher daran, ähm, einen Regenmantel überzuziehen, und ihn immer dann aufzureßen, wenn der Fotograf sein Foto macht?!

Clarissa: Mom, Ferguson ist schuld daran. Er hat dem Sohn von Reverend Potter erzählt, daß ich mich anziehen würde wie die Heilige Jungfrau Maria.

Jody: Tja, und Ernest hat dann Buffy Snott erzählt, daß sich Clarissa anziehn will wie Madonna. Sie wissen schon, er meinte, sie würde Spitzenunterwäsche über die Jeans ziehen. Jedenfalls kommt daher dieses sonderbare Gerücht.

Janet: Danke für die Erklärung.

Clarissa: Mom, ganz ehrlich. Auch wenn ich vielleicht etwas unkonventionell dort erscheinen will, nackt nun ganz bestimmt nicht.

Janet: sie blickt Clarissa in die Augen und schüttelt den Kopf Warum muß ausgerechnet meine Tochter aus dem Rahmen fallen? sie setzt sich Was hab ich bloß getan daß du derartige Fantasien entwickelst?

Clarissa: geht um die Anrchte und stellt sich vor sie Tja, du hast mich damals im Supermarkt vergessen. Und du hast Spucke benutzt, um mir was aus dem Gesicht zu wischen.

Janet: Heb dir das für eure Soziologiestunde auf.

Clarissa: Dann hör du auch auf, Mom. Was ist dabei?

Janet: Tut mir leid, aber du bist zu weit gegangen. Ich will auf keinen Fall, daß du am Ende wie dieser Pee-Wee Herman auf dem Klassenfoto aussiehst.

Clarissa: inspiriert Oh. Pee-Wee Herman, zu Jody hinter sich das wär auch noch 'ne Möglichkeit.

Janet: Also, wir werden das heute abend klären, sie steht auf und zwar zusammen mit deinem Bruder.

Clarissa: Aber, Mom.

Janet: Dann werdet ihr mir zeigen was ihr anziehn wollt, und ich treffe eine Entscheidung.

Clarissa: verzweifelt Aber, Mom!

Janet: winkt ab; streng Schluß jetzt! sie geht

Clarissa starrt ihr fassungslos hinterher.

Jody: Oh Mann! Ist der 'ne Laus über die Leber gelaufen, oder was?

Clarissa schaut in die Kamera und schüttelt den Kopf.



An der Haustür (Hausnummer 464). Clarissa macht die Tür auf und geht nach draußen, gefolgt von Jody.

Jody: Ähm, Clarissa... gibt ihr einen Erdkugel-Ohrring

Clarissa: Nicht doch, behalt die Ohrringe. Sie ändert ihre Meinung.

Jody: Deine Mom ist auf dem Kriegspfad.

Clarissa: Ich hab sie nicht mehr so erlebt, seit Ferguson an seinem Geburtstag ausgerastet ist.

Beide setzen sich auf die Treppe vor der Tür.

Jody: Wenn du nur falsche Schuhe anhast, wird sie dich aufhängen.

Clarissa: deprimiert Ja.

Jody: Warum müssen Mütter nur so streng sein?

Clarissa: Das gehört zu ihrem Berufsbild. Auch wenn sie sagen: "Kämm die Haare aus der Stirn, du hast doch ein hübsches Gesicht."

Jody: Oder wenn du Apfelkerne verschluckst, und sie behaupten das gibt'n Gewächs im Magen.

Clarissa: Genauso ist es.

Jody: Wenn mein Kind 'ne Glatze tragen und sich 'ner alternativen Sekte anschließen wollte, würd ich's zulassen.

Clarissa: grinsend Das würdest du ni-icht!

Jody: Naja, aber den Wunsch dürfte es äußern.

Clarissa: Bei mir auch.

Jody: Ich schätze, du wirst letztendlich doch das anziehen was du dir stößt sie an die Schulter vorgenommen hast.

Clarissa: Denk ich auch.

Jody: Das wird hart, ich schwör's dir.

Clarissa: Ach komm, mach dir keine Sorgen.

Jody: Na mal sehen. Viel Glück.

Sie geben sich ein Handzeichen und stehen auf. Jody geht. Clarissa bleibt stehen und schaut in die Kamera.

Clarissa: Wie Mr. Futtstein schon sagte: "Das Leben ist ein großes Festessen, also bestell nicht nur gekochte Eier." sie geht rückwärts zur Tür und greift nach dem Türgriff und lächelt Ein Mädchen muß eben tun was es nicht lassen kann!

Dann geht sie hinein.



Ferguson's Zimmer. Er steht vor einem großen Spiegel und richtet die Jacke von seinem Anzug. Dann geht er hinüber und unterzieht sich Janet's prüfendem Blick

Janet: Aha! sie entfernt einen Fussel von der Schulter Die Jacke ist eine gute Wahl.

Ferguson: Ein Geburtstagsgeschenk von dir, Mom.

Janet: Aber die Hose könnte gebügelt werden.

Clarissa: auf dem Bett sitzend Die Sammelaktion für die Wale war wichtiger.

Ferguson: Ich werd sie noch bügeln.

Janet: dreht Ferguson zu sich und richtet seine Fliege Jetzt laß mich noch kurz die Fliege ansehen.

Clarissa: sarkastisch Vorsicht, sie könnte geladen sein.

Janet: verwundert Geladen?

Ferguson: Ähh, sie meint die Scherzartikel-Fliege die ich früher hatte. Ich trag sie schon lange nicht mehr.

Clarissa: steht verärgert auf Du Lügner! Mein Sweatshirt ist immer noch naß, weil du mich vorhin bespritzt hast!

Ferguson: sieht sie an Sie phantasiert schon wieder. und dann Janet mit einem unschuldigen "Wie bitte, ich?-Blick".

Janet: Das reicht jetzt, Clarissa. zu Ferguson Dreh dich mal um.

Ferguson dreht sich einmal im Kreis, während Janet um ihn herumläuft.

Ferguson: zu Clarissa auf einem Stuhl Im Gegensatz zu dir weiß ich, daß ich mit meiner äußeren Erscheinung meine Familie repräsentiere, was wiederum gesell´schaftlichen Wert hat.

Clarissa: hält ihre Faust hoch Du wirst bald Verletzte repräsentieren, du Magerhirn!

Ferguson: Ich möchte nur, daß unsere Mutter wenigstens ein Kind hat auf das sie stolz sein kann.

Janet lächelt und legt eine Hand auf seinen Rücken.

Janet: Inspektion bestanden, du siehst hervorragend aus, junger Mann.

Ferguson: HALLELUJAH! er geht zu einem Garderobenständer und zieht seine Jacke wieder aus.

Janet: Einer ist fertig, schon ist die nächste dran. Clarissa! sieht sie erwartungsvoll an

Clarissa: bleibt sitzen Könnten wir unsere wertvolle Zeit nicht auf andere Weise miteinander verbringen?

Janet: Wertvoll wird sie wenn wir das jetzt tun.

Clarissa: steht auf Wir könnten doch Blätter sammeln, sie bügeln und irgendwo einkleben.

Janet: deutet auf die Tür Eins! Zwei! Drei! Vier! Clarissa geht los zu ihrem Zimmer, und Janet folgt ihr im Marschierschritt. Eins! Zwei! Drei! Vier! Eins! Zwei! Drei! Vier! sie gehen über den Flur, Clarissa öffnet die Tür und läßt Janet herein. Eins! Zwei! Drei! Vier!

Clarissa: hält Fergsuon der hinterher marschieren will die Hand vor's Gesicht Propellerträger sind hier nicht zugelassen!

Ferguson: Aber du darfst dich bei mir einmischen?

Clarissa: Du bist noch ein Kind und ich eine Jugendliche. Ich bin in einem sehr sensiblen Alter, und vielleicht müssen wir über äußerst persönliche Dinge reden. Das sind Frauengeschichten die dich nichts...

Ferguson: Mom.

Janet: Sei ein Prinz und poliere deine Schuhe, Kind.

Ferguson: Prinzen polieren ihre Schuhe nicht! Dafür haben sie Sklaven. er überlegt Vielleicht hat Dad grade nichts zu tun. und geht grinsend

Janet: Na also, dann los. sie setzt sich auf den Stuhl

Clarissa geht zu einem Kleiderständer über den sie ein Tuch gehängt hat zum Verhüllen.

Clarissa: Bevor ich dir zeige was ich vorhabe anzuziehn, habe ich noch einen letzten Wunsch.

Janet: Der wäre?

Clarissa: Ich möchte dir etwas erklären.

Janet: Wenn es unbedingt sein muß.

Auf schwarzem Grund erscheint:

ARGUMENT #1

"YOU TAUGHT ME!"

Clarissa: v.o. Argument 1. "Es ist doch so"

Clarissa: Du hast mir erklärt, daß ich immer nur das tun soll woran ich glaube. Da kann ich doch jetzt nicht einfach aufgeben.

Janet schüttelt den Kopf. Als nächstes erscheint:

ARGUMENT #2

"FREEDOM
OF SPEECH!"

Clarissa: v.o. Argument 2. "Meinungsfreiheit"

Clarissa: Mom, wußtest du, daß schon seit 1965 ein Gesetz existiert, in dem Kindern unter 16 das recht auf Meinungsfreiheit zugestanden wird? Und mal ehrlich, ohne dieses Gesetzt wär'n wir doch eine Nation von Lügnern und Ladendieben.

Und wieder schüttelt Janet den Kopf. Es erscheint:

ARGUMENT #3

"IT COULD
BE WORSE"

Clarissa: v.o. Argument 3. "Es könnte viel schlimmer sein"

Clarissa: verzweifelt Was wäre, wenn ich auf billige Nasenringe stehen würde?

Janet: Ich danke Gott daß er mich davor bewahrt.

Clarissa: Ich werd's dir mal vorführen, ja. Es wird dir gefallen. Vetrau mir.

Und, begleitet von einem Gongschlag, zieht sie das Tuch über ihrem zusammengestellten Outfit herunter. Wir sehen eine blaue Jeans-Latzhose, einen grell-orangenen Anorak und ein braun-weißes Hemd, Ketten mit einem Kreuz, einem Peace-Zeichen und einem Amulett und eine schwaze Baseballmütze mit goldenen Verzierungen. Clarissa schaut ihre Mutter erwartungsvoll an. Die betrachtet mißmutig das Ensemble.

Janet: steht auf Das ist nicht dein Ernst. Das kannst du vergessen. sie geht zu Clarissa's Kommode und öffnet die oberste Schublade Ich hole jetzt die blaue Matrosenjacke, nimmt die Kniestrümpfe heraus und legt sie auf's Bett die Kniestrümpfe, deinen Faltenrock...

Clarissa: Nicht wieder die Matrosenjacke! Janet nimmt einen Pullover heraus, und Clarissa unterbricht sie Äh, warte, Mom. sie nimmt ihr den Pullover weg und wirft ihn auf's Bett Bevor wir so weitermachen, würde ich dir gerne noch was anderes zeigen. sie führt Janet zu ihrem Schreibtisch Eine interaktive Simulation, die du wahrscheinlich sehr interessant finden wirst.

Janet: während sie sich auf den Stuhl setzt Ich wüßte nicht, was ein Videospiel damit zu tun haben sollte.

Clarissa: stellt sich neben sie Das wirst du gleich verstehen. Es wird dir gefallen. legt Janet's Hand auf den Joystick Vertrau mir.

Janet: Schatz, du wiederholst dich.

Clarissa drückt ein paar Tasten auf der Tastatur und das Spiel startet. Auf dem Monitor erscheint ein brennendes Ziegelhaus. Im Vordergrund schlagen die Flamemn hoch. In großen gelben Buchstaben erscheint der Titel "BLAZE O RAMA". Im Hintergrund spielt Musik.

Clarissa: Denk dran. Ruhig bleiben und die richtige Wahl treffen.

Janet: Achso. Ich soll also die richtige Wahl treffen, ja? Was soll ich wählen?

Das Spiel hat begonnen. Eine Leiter mit zwei Händen daran fährt an dem brennenden Haus hoch. Links und rechts aus den fenstern schauen jeweils lauter Mädchen die genau gleich und genau wie Clarissa aussehen. Sie schreien laut.

Computer-Clarissa: HILFE! HILFE! HILFE!...

Clarissa: Okay, ich erklär's dir. Du mußt die Leiter hochsteigen und das richtige Mädchen retten.

Computer-Clarissa: HILFE! HILFE! HILFE! HILFE!...

Janet: bewegt die Leiter hin und her Die Leiter hochsteigen und das Mädchen retten.

Computer-Clarissa: HILFE!...

Sie hält an und bewegt die Leiter vor ein Fenster mit einer der Clarissa's.

Janet: Hey, die sehn ja alle aus wie du!

Der Kopf in dem Fenster dreht sich und wirft zu dem eines laut knurrenden grünen Monsters.

Janet: Oh nein, darf ich noch mal, das ist ja ein Monster?

Der Bildschirm zeigt jetzt ein grelles Pink, das Geräusch eines Fehlversuchs wie bei einer Gameshow ertönt, und in riesigen gelben Buchstaben von links unten nach rechts oben erscheint das Wort "WRONG".

Janet: Aber woher weiß ich, welche von denen du bist?

Das Spiel startet erneut.

Clarissa: Das ist ja grade die Schwierigkeit. Aber ich geb dir einen Tip.

Computer-Clarissa: HILFE! HILFE! HILFE!...

Clarissa: Ich sehe nicht unbedingt aus wie alle andern.

Computer-Clarissa: HILFE! HILFE! HILFE!...

Janet klickt auf ein Fenster in dem Clarissa einen grellen pinkfarbenen Hut trägt, Ohrringe und ein blaues Kleid.

Janet: Dann bist du das.

Computer-Clarissa: die Schrift erscheint in gelben Buchstaben neben ihrem Kopf Danke daß du mich gerettest hast.

Janet: dreht sich zu Clarissa um Du versuchst mich damit zu beeinflussen, Clarissa.

Clarissa: flehend Ich möchte mich von anderen unterscheiden. Das ist wichtig für mich.

Janet: Beeinflußung, aber äußerst clever. Gut, du hast sicher in vielem recht, aber ich möchte nicht daß du dir selber schadest. Das würdest du mir später vorwerfen.

Clarissa: Aber wovon du glaubst daß es mir unter Umständen schadet, hilft mir vielleicht. sie nimmt ein Foto von ihrem Bett Hier. sie setzt sich und schaut das Bild an Das sind uralte Fotos von dir und Dad. Janet steht auf und setzt sich neben sie Sieh dir das von Dad an. Ich meine, was ist das? sie reicht ihr das Foto

Janet: lächelt Als ich das das erste Mal gesehen hab, war ich sofort in ihn verliebt.

Clarissa: ungläubig Das glaub ich dir nicht.

Janet: Er hatte was von einem Killer, nicht?

Marshall erschient in Schlafanzug und Abendmantel an der Tür. Hinter ihm steht Ferguson.

Marshall: Was macht ihr denn da? Euch noch mehr Fotos von Joey ansehen?

Ferguson: Und ich dachte, hier geht's um BHs und Unterwäsche.

Janet: Eigentlich hatte ich gerade wieder festgestellt, wie gut du auf diesem Foto aussiehst. sie gibt ihm das Foto

Clarissa: in die Kamera Das müßt ihr euch ansehen.

Wir sehen ein Schwarz-Weiß-Foto von einem jüngeren Marshall. Siebziger Jahre Klamotten, lange dunkle Mähne, dunkle Sonnenbrille und die Hand zum Peace-Zeichen hochgehalten. Darunter erscheint in hellgrün "Dad!"

Clarissa: Bei diesem Anblick kann man Sinead O'Connor glatt vergessen.

Marshall: setzt sich hin und betrachtet lachend das Foto Dieses Foto ist legendär, wißt ihr? Oh, das ist damals so'ne Art Revolution am Schwarzen Brett gewesen.

Janet: lacht Die Schule hat sich geweigert es zu veröffentlichen.

Marshall: Ja!

Clarissa: ungläubig Was?! Das ist dein Jahrgangsfoto?!!

Marshall: Sicher ist es das, Spatz.

Clarissa: Das wonach ich gesucht hatte?

Marshall: Ja.

Ferguson: sieht sich geschockt das Foto an Das war unser Vater?

Clarissa: Dieses Foto?

Ferguson: Dafür kann man sich nur schämen.

Clarissa: Laßt mich eins klarstellen. Du warst... also ein Nonkonformist?

Janet: Siehst du, jetzt weißt du von wem du das hast.

Clarissa: Wartet mal. sie steht auf Heißt das etwa... sie stellt sich zwischen die beiden daß ich mich in Zukunft selbst verwirklichen darf wie es mir gefällt?! Daß ich meine eigenen, nicht nachvollziehbaren Entscheidungen treffen, und auf unkonventionelle Kleidung verzichten darf? Das hieße dann ja auch, daß ich wie Dad ein Nonkonformist sein kann und tragen darf was ich will. sie sieht Janet erwartungsvoll an

Janet: zögernd Ähm, naja, gut... Okay!... Ja!

Clarissa lacht.

Ferguson: schüttelt den Kopf Oh, das darf doch nicht wahr sein.

Janet: Du kannst tragen was du willst.

Clarissa: fröhlich Alles Clarissa! sie geht zu ihrem Outfit

Ferguson: schüttelt ungläubig den kopf und geht langsam rückwärts zur Tür Ich glaube das einfach nicht... Das ist zuviel... Ich versteh's nicht. er hält sich am Türrahmen fest Daß Menschen sowas machen! und rennt weg

Clarissa hat inzwischen ihren roten Fez aufgesetzt und einen hellroten Morgenmantel übergezogen.

Clarissa: Ich dachte daran, den pinkfarbenen Regenmantel und eine Kopfbedeckung zu tragen. Oder vielleicht eine Richterrobe. sie stellt sich vor Marshall und Janet hin und posiert ein bißchen Oder lieber einen Kimono?

Janet: richtet den Finger auf sie Nichts überstürzen.



Am nächsten Tag. Marshall steht in der Küche an der Spüle. Janet geht mit einem Tablett hinter ihm vorbei. Clarissa kommt ihn ihrem Foto-Outfit (mit der orangenen Jacke) von draußen herein.

Janet: Ah, da bist du ja. Ich hab Linsenkuchen gemacht. sie stellt den Kuchen auf ein Schränkchen

Clarissa: mißmutig Nein danke.

Janet: Was ist denn?

Clarissa: legt ihre Bücher ab und setzt sich deprimiert auf einen Stuhl Ach, es ist nichts.

Janet: Hattest du also doch das falsche an?

Clarissa: Ich eigentlich nicht.

Janet: Oh nicht doch. setzt sich zu ihr Haben sich die anderen über dich lustig gemacht?

Clarissa: Kann man nicht so sagen.

Jody kommt von draußen herein, mit einem großen Foto in der Hand.

Jody: Frisch aus der Presse! Ein Abzug vom Klassenfoto.

Sie legt es auf den Tisch vor Janet. Marshall kommt hinzu.

Clarissa: schaut mißmutig zur Seite Ich will's nicht sehen, ich bin echt bedient!

Jody: Noch immer sauer, hä?

Janet: Warum ist sie bedient, Jody? Aus welchen Grund will sie das Bild nicht sehen?

Jody: Clarissa hatte eine unheimliche Begegnung der übelsten Art. Stilingmäßig ist sie angeschmiert worden.

Clarissa: Ich habe alles getan. Ich meine, ich weiche von meinem gewöhnlichen Outfit ab, um etwas außergewöhnliches zu tun, und dann das. in die Kamera Ich schätze, ihr wollt euch das ansehen.

Wir sehen Clarissa's Klasse beim Foto. Alle haben die schrägsten Klamotten an, und Clarissa fält unter ihnen gar nicht mehr auf. Kurz bevor der Fotograf auf den Auslöser drückt, reißt sie schnell noch ihre Arme hoch. Klick!... Und unter dem gerahmten Foto steht in weißen Buchstaben "Mrs. Loeder's Class".

Clarissa: Ich sehe aus wie alle andern.

Jody: Immerhin ist es deine Idee gewesen.

Marshall: schaut sich das Foto an Also wirklich, ich hab gar nicht gewußt daß du so'n Trendsetter bist.

Jody: Naja, zumindest Ferguson hat sich voll in die Nesseln gesetzt. Der war sauer! sie setzt sich mit an den Tisch

Clarissa: Das ist wahr.

Jody: Und Merkin wird wohl kaum die ganze Schule bestrafen können.

Clarissa: Das ist auch wahr.

Jody: Aber kannst du trotzdem mitkommen wenn wir's meiner Mom zeigen?

Clarissa: Na klar. beide geben sich ihren Finger-Gruß

Janet: Und du hast 364 Tage Zeit dich auf's nächste Jahr vorzubereiten. Vielleicht gefallen dir ja ein paar von meinen alten Sachen. Ich hab da noch diesen wunderbaren blauen Pullover.

Clarissa: Clarissa und Jody nicken und sehen sich an Das kommt vielleicht cool.

Janet: lacht Joey Russo hat diesen Pullover immer sehr gemocht, weil er so schön flauschig war.

Und schnell ist sie aus dem Stuhl gesprungen, weil Marshall sie jetzt nämlich durch die Küche jagt.

Marshall: Na warte!

Ende